Am 08.01. um 14:05 Uhr sank die Frequenz im europäischen Verbundnetz schlagartig auf 49,74 Hz. Über 50,2 Hz oder unter 49,8 Hz, sind größere Eingriffe notwendig.
Ursache war laut ENTSO-E -Bericht (Verband europäischer Übertragungsnetzbetreiber) eine Störung im kroatischen Umspannwerk Ernestinovo. Dabei wurden zwei Höchstspannungsleitungen unterbrochen, die Strom vom Balkan in Teile Europas liefern. Wegen der Überlastung der anderen Leitungen wurden das europäische Netz in zwei Teile getrennt: den Nordwesten, dem 6,3 GW Erzeugung fehlte, und den Südosten, mit entsprechendem Überschuß. Im „Nordwestnetz“ wurden daraufhin in Frankreich und Italien Industriekunden mit einer Leistung von 1.700 MW vom Netz getrennt. Zusätzlich wurden ca. 500 MW aus Skandinavien und Großbritannien mehr eingespeist und weitere Kraftwerke hochgefahren.
Der österreichische Übertragungsnetzbetreiber APG meldete, dass die Störung „das europäische Stromnetz an seine Grenzen gebracht hat“.
Das Netz war zuletzt 2006 getrennt worden. E.ON hatte eine Leitung über der Ems abgeschaltet. Dies führte zu einem mehrtägigen Stromausfall bei mehr als 10 Millionen Haushalten in Europa. Anfang 2019 hatte ein fehlerhafter TenneT-Netzregler an der deutsch-österreichischen Grenze fast zu einem europaweiten Blackout geführt (vgl. ELBE-ENERGIE Newsletter Februar 2019). Im Juni 2019 (vgl. ELBE-ENERGIE Newsletter November 2020) konnten nur knapp großflächige Stromausfälle vermeiden.
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