02.07. – Regierung empfiehlt Notstromaggregate
Die Bundesregierung empfiehlt Unternehmen, sich wegen der Gaskrise mit Notstromaggregaten einzudecken, um mögliche Stromausfälle kompensieren. Zitat BMWi-Schreiben: „Empfehlenswert ist die Ausstattung mit Notstromaggregaten insbesondere für Betreiber von kritischer Infrastruktur“, da es im Krisenfall „keine Abschaltreihenfolge“ gebe.
01.07. – Nord Stream I im Juli 10 Tage außer Betrieb
Wegen planungsmäßiger Wartungsarbeiten werden beide Leitungen des Doppelstrangs der Gaspipeline Nord Stream I vom 11. – 21.07. abgeschaltet. Entsprechende vorübergehende Stilllegungen gab es analog in den Vorjahren.
29.06. – Uniper braucht deutsche Staatshilfe
Uniper erhält seit dem 16.06. nur 40 % der vertraglichen Gasmenge von Gazprom. Die Beschaffung der Ersatzmengen erfolge zu deutlich höheren Preisen. Da die Mehrkosten nicht weitergegeben werden können, entstehen Liquiditätsprobleme. Uniper bittet die Bundesregierung um Hilfe in Form von Garantie- und Sicherheitsleistungen, Krediten und/oder staatlicher Beteiligung.
29.06. – Russische Ölexporte erreichen Vorkriegsniveau
Russland hat im Mai 20 Mrd. Dollar aus Ölexporten eingenommen und damit das Niveau vor der Invasion erreicht. Verkauft wird vorrangig nach Asien mit Preisabschlägen von bis zu 30 %. So ist seit Kriegsbeginn das Handelsvolumen zwischen Yuan und Rubel um 1.067 % gestiegen.
Indien importierte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 563 % mehr Öl aus Russland und liefert es weiter nach Europa. „Indische Raffinerien nehmen eindeutig beträchtliche Mengen an verbilligtem russischem Rohöl ab und führen dann einen beträchtlichen Anteil an raffinierten Produkten wieder aus dem Land aus,“ (The Guardian).
28.06. – G7 wünschen sich Preisdeckel für russische Energiepreise
Damit soll verhindert werden, dass Russland vom Energiepreisanstieg profitiert. Ein Deckel lässt sich nur zusammen mit weiteren großen Importländern, z.B. China oder Indien durchsetzen.
27.06. – VKU warnt vor Insolvenzwelle bei Stadtwerken
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) sieht die Energieversorgung in ernster Gefahr: „Weder private Haushalte noch gewerbliche Kunden können den fünffachen Preis zahlen.“ Bisher lagen die Zahlungsausfälle unter 1 %. Schon Zahlungsausfälle von 10 % übersteigen den Jahresgewinn und das Eigenkapital vieler Stadtwerke.
23.06. – Bundesregierung ruft „Gas-Alarmstufe“ aus
Vorerst wurde § 24 EnSiG (Energiesicherungsgesetz) nicht aktiviert, der Gaslieferanten berechtigt, ihre auf Grund des Gasmangels gestiegenen Bezugskosten direkt an Kunden unabhängig von vereinbarten Vertragspreisen weiterzugeben. Dies ist aber wegen der unsicheren Lage am Gasmarkt jederzeit möglich.
20.06. – Gazprom -Einnahmen trotz Mindermengen stabil
Laut Marktforschungsunternehmen ICIS und „Handelsblatt“ soll Gazprom am vergangenen Freitag nur knapp 3 % weniger verdient haben als in der Woche zuvor – obwohl die Gaslieferungen um mehr als 30 % gesunken sind. Grund: Die hohen Gaspreise. Binnen einer Woche ist der Preis des TTF-Front-Monats um 43 % gestiegen.
17.06. – Russland reduziert Gaslieferungen nach Frankreich, Italien und in die Slowakei
Frankreich erhält kein russisches Gas mehr, die Lieferungen nach Italien, Tschechien und in die Slowakei wurden halbiert.
15.06. – Gazprom drosselt Nord Stream 1 um weitere 20 %
Die Großhandelspreise stiegen nach der Ankündigung am Mittwochnachmittag um weitere 12 % von 97 €/MWh (TTF Juli) am Vortag auf 108,60€/MWh.
14.06. – Gazprom drosselt Nord Stream 1 um 40 %
Gazprom reduziert die Lieferungen über Nord Stream 1 um 40%. Grund: Siemens Energy kann eine Gasturbine, die in Kanada überholt wurde, wegen kanadischer Sanktionen nicht zurück liefern. Drei weitere Turbinen sind ebenfalls zur Wartung fällig, werden aber nicht nach Kanada gesendet. Die europäischen Großhandelspreise reagierten mit einem steilen Anstieg um ca. 16 %, da eine Wiederherstellung der vollen Kapazität nicht absehbar ist.
14.06. – Bundesregierung rettet Gazprom Germania mit 10 Mrd. € vor Insolvenz
Gazprom Germania war am 04.04. unter Treuhandschaft der BNetzA gestellt worden. Daraufhin verhängte Russland am 11.05. Sanktionen gegen Gazprom Germania und nahezu alle Töchter. Der Ersatz der russischen Gaslieferungen zu aktuellen Marktpreisen hat die finanzielle Lage so sehr verschlechtert, dass die Bundesregierung mit einem KfW-Darlehen aushelfen musste.
12.06. – TotalEnergies beteiligt sich an Gasfeld in Katar
Die französische TotalEnergies beteiligt sich am „North Field East“- Projekt zur Erschließung des „South-Pars-Felds“, des größten Erdgasfeldes der Welt. Der Vertrag läuft bis 2054. Auch ExxonMobil, Shell und ConocoPhillips wollen sich beteiligen. Katar möchte die Gasförderung bis 2027 um 60 % steigern.
06.06. – Ersatzgaskosten von ca. 6 Mrd. €/a ab Oktober über neue Umlage
Die Sanktionen Russlands gegen Gazprom Germania und deren Tochterfirmen verursachen Zusatzkosten von ca. 6 Mrd. €/a durch die Beschaffung von Ersatzgas auf dem Weltmarkt. Die Mehrkosten sollen ab Oktober mittels Gas-Umlage auf die Energielieferanten und damit die Endkunden abgewälzt werden.
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