Laut Berechnung der Boston-Consulting Group (BCG) werden die Kosten für grünen Wasserstoff 2030 zwischen 150 -240 €/MWh liegen. Gründe sind gestiegene Kosten und Zinsen, hohe Strompreise und eine „langsamere Lernkurve“ bei Elektrolyseuren. Bisher lagen die Prognosen bei ca. 120 €/MWh:
Quelle: Dt. Bundestag, Greenpeace, Stand: April 2020
untere rote Line: mittlerer Erdgaspreis für deutsche Industrie 1970 bis Mitte 2021 (ca. 20 €/MWh gem. Energieagentur NRW, BMWi, BDEW
obere rote Line: BCG-Kostenschätzung 150-240 €/MWh, Stand: Oktober 2023
- Einschätzung Elbe Energie:
Deutschland möchte bis 2030 Produktionskapazitäten von 10 GW für grünen Wasserstoff errichten. Bei ca. 4.000 Vollbenutzungsstunden könnten damit 40 TWh/a (ca. 5 % des deutschen Erdgasbedarfs 2022) produziert werden. Bei vielen angekündigten Projekten stehen zudem Investitionsentscheidungen noch aus. Bei ca. 60 % höheren Kosten werden diese nicht ohne erhebliche Subventionen gebaut werden.
So wie der geplante Import von 1 Mio. t grünem Ammoniak pro Jahr aus Kanada nur mit Steuermilliarden möglich ist. Der nordamerikanische Wasserstoff-Pionier Paul Martin dazu: Er halte es für „Bullshit“, Wasserstoff unter großem Energieeinsatz zu gewinnen, in Ammoniak umzuwandeln, dann über den Atlantik zu schiffen, dort unter erneutem Energieaufwand in Wasserstoff rückzuverwandeln und schließlich zu verbrennen. „Von zehn Kilowattstunden, die man einkauft, bleiben am Ende zwei übrig.“
Fazit: Grüner Wasserstoff wird mindestens bis 2030 auf Grund geringer Verfügbarkeit und hoher Preise eine Nischenanwendung bleiben. Auch die geplanten Wasserstoffpipelines (H2Med, Adriatic-Pipeline etc.) werden daran wenig ändern. Ob nach 2030 die „Lernkurve“ bei der Effizienz von Elektrolyseuren steigt, darf bezweifelt werden.